„Wir laden alle Menschen ein, das Fenster zu öffnen Glocken zu hören, innezuhalten, aneinander zu denken und für einander zu beten“, sagt der Katholische Dekan, Pfarrer Hans-Joachim Wahl, aus Gießen. Auf diese Weise wollen die Kirchen Menschen miteinander in Gedanken verbinden und vernetzen, auch wenn persönliche Begegnung zurzeit nicht möglich ist.

Gottesdienste müssen ausfallen, Menschen isolieren sich und ziehen sich zurück, um andere nicht zu gefährden oder sich selbst zu schützen, ergänzt der Evangelische Dekan, Pfarrer André Witte-Karp, aus Gießen. „Für Christinnen und Christen ist Gemeinschaft im Glauben aber ein zentrales Element. Diese Gemeinschaft wollen wir trotz geschlossener Kirchen aufrechterhalten.“ Wer keine eigenen Worte für ein Gebet finde, könne das Vaterunser sprechen, das auf der ganzen Welt gebetet werde. Schmunzelnd fügt er hinzu: „Wer sich nicht mehr an alle Zeilen erinnert, findet das Gebet ganz einfach im Internet.“

Der Aufruf mit dem Vaterunser wird über die Kirchengemeinden, im Internet, bei Facebook und Instagram verbreitet. Außerdem werden gedruckte Karten in und um Gießen dort ausgelegt, wo es möglich ist.