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Reformationstag in Gießen

"Antisemitismus und Hassreden unvereinbar mit dem christlichen Glauben“

Feierten gemeinsam den Gottesdienst am Reformationstag 2019 in Gießen: der evangelische Dekan André Witte-Karp und der katholische Dekan Hans-Joachim Wahl

Rassismus, Antisemitismus und Hassreden sind unvereinbar mit dem christlichen Glauben. Das hat der evangelische Dekan André Witte-Karp am Reformationstag in Gießen unterstrichen.

Im Gottesdienst in der Johanneskirche sagte er: „Wer rassistisch, wer antisemitisch, wer menschenverachtend spricht, der entheiligt den Namen unseres Gottes“. Es sei eine „zivilisatorische Errungenschaft“, dass nach Auschwitz und dem Holocaust rassistische und antisemitische Äußerungen „tabu“ seien. Sich für dieses Tabu einzusetzen, gehöre außerdem zur demokratischen Grundhaltung.

"Christentum verstrickt in Gewalt- und Todesgeschichte"

Witte-Karp bekannte, dass das Christentum durch seine historische Abgrenzung vom Judentum und dem theologischen Überlegenheitsanspruch gegenüber Juden „verstrickt ist in die Gewalt- und Todesgeschichte“. Am Reformationstag gehe es heute um das, was den christlichen Glauben und die Kirche ausmache. Die evangelische Identität sei eng verbunden mit dem jüdischen Glauben.

Katholischer Dekan wirkte am Reformationstagsgottesdienst mit

Am Reformationstag erinnert die evangelische Kirche an die Erneuerung der Kirche durch Martin Luther und dessen Bibelübersetzung in die deutsche Sprache. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte er 95 kirchenkritische Thesen, die letztlich zur Herausbildung evangelischer Kirchen und zur Trennung von der katholischen Kirche führte. Heute sind Christen und Kirchen beider Konfessionen um Gemeinsamkeiten und Zusammenarbeit bemüht. An dem Festgottesdienst in der Johanneskirche wirkte auch der katholische Dekan Hans-Joachim Wahl mit.


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