Festgottesdienst in Wittenberg
Bedford-Strohm: Reformation war „Akt der Befreiung“
„Und nun sitzen wir hier 500 Jahre später als Menschen in einem Land, das ebenfalls mit sich ringt“, so Bedford Strohm. Deutschland sei so gesegnet wie nie zuvor. „Als ein Land, das ein beeindruckendes Maß an Empathie gezeigt hat. Als ein Land, das viele Anstrengungen unternommen hat, auch moralische Anstrengungen. Und zugleich als ein Land, in dem manche sich moralisch überfordert fühlen“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende am Reformationstag in Wittenberg.
Deutschland brauche auch heute dringend die reformatorische Botschaft
Die Bundesrepublik sei ein Land, in dem Menschen Angst haben, ihre gewohnte Welt zu verlieren, ihre Sicherheit zu verlieren, so Bedford-Strohm. Viele sehnten sich nach Heimat. Genau deshalb brauche das Land die reformatorische Botschaft von der Rechtfertigung allein aus Gnade dringend.
Bedford-Strohm dankt dem Papst
In seiner Predigt über eine Passage aus dem Brief des Paulus an die Römer dankte Bedford-Strohm dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofkonferenz, Kardinal Reinhard Marx, für Mut und Geschwisterlichkeit im Reformationsjahr. Eine Botschaft für den Papst hatte der Ratsvorsitzende auch: „Und ich rufe am 500. Jahrestag der Reformation von Wittenberg aus dem Papst in Rom zu: Lieber Papst Franziskus, Bruder in Christus, wir danken Gott von Herzen für dein Zeugnis der Liebe und Barmherzigkeit, das auch für uns Protestanten ein Zeugnis für Christus ist. Wir danken für deine Zeichen der Versöhnung zwischen den Kirchen.“
Politische Prominenz beim Festgottesdienst in Wittenberg
An dem Gottesdienst in der Wittenberger Schlosskirche nahmen neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble zahlreiche Gäste aus Gesellschaft, Politik und der weltweiten Ökumene teil.