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Impf-Debatte

Dekan Witte-Karp: „Eigene Freiheit nicht absolut setzen“

Impfen gegen Corona

Der Evangelische Dekan André Witte-Karp hat das Impfen als Ausdruck von „Solidarität“ bezeichnet und in der aktuelle Debatte aufgezeigt, dass sich nach christlichem Verständnis die eigene Freiheit nicht absolut setzen lässt.

Bei der Kundgebung „Impfen ist Solidarität“ des Bündnisses „Gießen bleibt bunt“ am 24. Januar in der Gießener Innenstadt sagte Witte-Karp, es gebe keine religiöse oder weltanschaulich besondere Erkenntnis, wie das Virus zu bekämpfen sei. Allerdings gebe es Maßstäbe für Menschlichkeit. Nach allem was bekannt sei, so Witte-Karp, sei das „Impfen der vielversprechendste Weg, um gemeinsam aus dieser Pandemie herauszukommen und es ist mit einem sehr, sehr geringen Risiko für jede Einzelne und jeden Einzelnen verbunden.“

Freiheit ist Verantwortung zu übernehmen

Daraus könne jeder Konsequenzen für sein Handeln ziehen, sagte Witte-Karp. Impfen sei ein Ausdruck von Solidarität. „Aus unserer Menschlichkeit, aus unserer Humanität, aus unserem Gespür, dass wir in unserer Verletzlichkeit immer auf die anderen angewiesen sind, entspringt eine besondere Haltung. Es ist die Haltung, dass es nicht nur um meine eigene Freiheit, dass es nicht nur um mich geht. Meine eigene Freiheit kann ich nicht absolut setzen, koste es was es wolle. Und meine Sorge kann nicht nur um eine eigene Unversehrtheit kreisen. Freiheit, tiefe Freiheit drückt sich darin aus, Verantwortung zu übernehmen, beieinander zu stehen, mit anderen solidarisch zu sein und sie zu schützen.“

Kirchenpräsident Jung für Impfpflicht

Zuletzt hatte sich auch der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung für eine Impfpflicht angesichts sich zuspitzender Infektionszahlen ausgesprochen. Sie soll seinen Worten zufolge besonders die Situation in Krankenhäusern verbessern helfen, wie etwa die Belegung auf Covid- und Intensivstationen. Dafür seien jedoch genaue gesetzliche Regelungen notwendig, schränkte er im Dezember ein. Jung hatte sich auch an einer Online-Kampagne zum Impfen angeschlossen und begründete dies damit, dass die Impfung „als gemeinschaftliche Aufgabe zu betrachten“ sei. Nächstenliebe und Solidarität seien hierfür wichtige Motive. So sei es ein zentraler Gedanke, sich zum Schutz für diejenigen impfen zu lassen, die dies aus medizinischen oder gesundheitlichen Gründen nicht könnten.


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