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Kinderkirchentag des Evangelischen Dekanats Gießen

"Keine Angst vor Goliath"

David und Goliath. Kinderkirchentagdes Evangelischen Dekanats Gießen 2016

David und Goliath. Kinderkirchentagdes Evangelischen Dekanats Gießen 2016

Über 250 Kinder und 75 Helferinnen und Helfer trafen sich am Samstag, 18. Juni, zum Kinderkirchentag des Evangelischen Dekanats Gießen in der Adolf-Reichwein-Schule in Watzenborn-Steinberg. Alle Aktionen, Spiele und der Gottesdienst drehten sich um „David und Goliath“.

Am Ende krachte Goliath mit Getöse und unter großem Jubel der sechs-bis zwölfjährigen zusammen, als mehr als 300 Bälle auf den sechs Meter hohen Pappriesen einprasselten. Es war einer der Höhepunkte des seit Monaten von Mitarbeitenden des Dekanats vorbereiteten Treffens. „Keine Angst vor Goliath“, das Motto zog sich wie ein roter Faden durch den ganzen Tag. Manche Kinder waren bereits um 8 Uhr in ihren Orten rund um Gießen aufgebrochen. Vom Dekanat organisierte Busse hatten sie abgeholt. Für manchen Sechsjährigen aus Frankenbach oder Krumbach war diese große Reise schon gewissermaßen eine Mutprobe. Begleitet wurden sie aber von ihnen vertrauten Helferinnen und Helfern aus ihren Gemeinden. 

Großes Kino auf der Schatten-Theater

Wer die Geschichte von David und Goliath noch nicht kannte, lernte sie beim Schattentheater auf der Bühne kennen. David war auserwählt,  sein Volk zu retten und gegen den feindlichen Goliath in einem scheinbar aussichtslosem Kampf anzutreten. Doch der Hirtenjunge vertraute Gott und besiegte den gerüsteten Riesen allein mit seiner Steinschleuder. Eine Geschichte von Mut und Gottvertrauen. Bettina Müller aus der Gießener Thomas-Gemeinde inszenierte sie mit minimalem Mitteln als großes Kino.  Hinter einem kleinen David zwischen den Linien sich verfeindet gegenüberstehender Soldaten tauchte als übermächtiger Schatten Goliath auf. Aufgeführt und gesungen wurde das Stück vom Kinderchor der Gießener Johanneskirche unter der Leitung von Christoph Koerber. Zum Schlager des Tages wurde aber das Mottolied „Ich habe keine Angst vor Goliath“ von Norbert Kissel. Der hatte als Schulleiter der Adolf-Reichwein-Schule nicht nur Sporthalle und viele Klassenräume zur Verfügung gestellt, sondern auch noch das Lied für den Kinderkirchentag getextet und komponiert.

Nach dem gemeinsamen Auftakt beschäftigten sich die Kinder in nach Alter gebildeten Kleingruppen damit, was ihnen Angst macht. Altersgemäß malten Sechs- und Siebenjährige Spinnen, Dunkelheit, Einbrecher, Monster oder tiefes Wasser. Größere formulierten familiäre oder schulische Sorgen.

"Auf eigene Ängste zugehen"

Der Gießener Stadtjugendpfarrer Alexander Klein, der mit anderen zusammen das Treffen vorbereitet hatte, nannte als Ziel des Tages: „Die Kinder sollen am Beispiel von David erkennen, dass man auf Ängste zugehen kann, dass sie besiegbar sind, und dass mit Gottes Hilfe das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten Großes bewirken kann.“  Gott habe allen Menschen Gaben gegeben, mit denen sie sich Herausforderungen stellen und Ängste besiegen, letztlich damit die Welt verändern können. 

Ohne Gottvertrauen hätte David sich nicht dem Riesen entgegengestellt, so die Botschaft an die Kinder. Vertrauen kann man lernen. Die etwas Älteren ließen sich etwa in ihren Gruppen mit verbundenen Augen durch den Raum führen oder  in die Arme ihrer Freunde fallen. Bei Aktionsspielen erlebten, dass keineswegs nur Große gewinnen und Kleinere manchmal auch im Vorteil sind. „Wer sich groß macht, kann manche Aufgaben nicht bewältigen. Und, wer groß ist, hat längst nicht immer Recht“, sagte der  Gießener Dekan Frank-Tilo Becher, der auch intensiv an der Vorbereitung beteiligt war. Becher wies darauf hin, dass ein solcher Kinderkirchentag nicht möglich wäre ohne engagierte Pfarerrinen und Pfarrer im Team und viele ehrenamtliche Mitarbeitende in den 29 Gemeinden.

Riese fiel schließlich auf den Rücken

Becher selbst hatte großen Spaß daran, am Ende die Kinder anzutreiben, Goliath zu Fall zu bringen. Der sechs Meter hohe, aus Pappkisten errichtete Riese war gegen Ende mit den gemalten und geschriebenen Ängsten der Kinder beklebt worden. Unter großem Jubel fiel der große Pappkamerad auf den Rücken und mit ihm die Sorgen und Ängste. Das der Riese in die richtige Richtung und damit nicht auf die Kinder fiel, war einer unscheinbaren Schnur gedankt. Sie symbolisierte auch, dass an vielen Fäden gezogen worden war, um das Dekanatstreffen für die Kinder zu einem großen Ereignis zu machen.


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