Hochwasser-Katastrophe
Afrikanische Kirchen spenden für Hochwasser-Betroffene in Deutschland
Die Vereinte Evangelische Mission hat insgesamt 45.000 Euro als Soforthilfe für die Opfer der Unwetterkatastrophe bereitgestellt. Mehr als 20.000 Euro davon kommen aus 14 afrikanischen VEM-Mitgliedskirchen aus Botsuana, der Demokratischen Republik Kongo, Kamerun, Ruanda, Südafrika und Tansania. Mit dem Geld soll die Nothilfe der Evangelischen Kirchen im Rheinland und von Westfalen unterstützt werden, deren Gemeinden von der Hochwasserkatastrophe erheblich betroffen sind.
Solidaritätsbotschaften nach Deutschland geschickt
Bereits kurz nach der Katastrophe hätten zudem zahlreiche afrikanische und asiatische Mitgliedskirchen Solidaritätsbotschaften nach Deutschland geschickt, erklärte VEM-Generalsekretär Volker Martin Dally. „In diesem schmerzhaften Moment bewahrheitet sich das Sprichwort eines Bischofs aus Tansania: Keine Kirche ist zu arm, um Hilfe zu geben und keine Kirche ist zu reich, um Hilfe zu empfangen.“
Solidarität unter Christen
John Wesley Kabango arbeitet bei der VEM und hat die Spendenaktion koordiniert. Als er die Bilder der Hochwasserkatastrophe sah und Nachrichten betroffener Kirchengemeinden las, habe er eine Rund-E-Mail an die Mitgliedskirchen der VEM gechickt, sagt Kabango. Umgehend hätten afrikanische Kirchen reagiert und Gebete nach Deutschland geschickt. "Sie haben aber auch gesagt: Das reicht nicht und haben begonnen, Geld zu sammeln", so der Leiter der Abteilung Afrika bei der VEM. "Viele Menschen in Afrika hat das Hochwasser betroffen gemacht. Wir sind alle Brüder und Schwestern und in einer Gemeinschaft miteinander verbunden, die sich gegenseitig unterstützt", erklärt Kabongo die Spenden aus Afrika. Solidarität unter Christen sei in den Partnerkirche sehr verbreitet und liege den Menschen am Herzen. Kabongo ist Pfarrer der anglikanischen Kirche und wurde in Ruanda geboren.
Für Krisen sensibilisiert
Die rheinische Oberkirchenrätin Barbara Rudolph hat sich dankbar für die Solidarität afrikanischer Kirchen mit den deutschen Hochwasser-Opfern gezeigt. „Es hat mich ungeheuer berührt, dass afrikanische Partnerkirchen als allererstes reagiert haben“, sagte die Leiterin der Abteilung Theologie und Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Gerade die Kirchen in besonderen Krisenregionen wie Ruanda, Kongo oder Botsuana, hätten am schnellsten reagiert, sagte Rudolph. Es gebe bei den afrikanischen Partnern eine hohe Sensibilität für solche Situationen. „Kirchen aus Regionen, die immer wieder Krisen durchleben, wissen, was dann schnell nötig ist, nämlich Solidarität und materielle Unterstützung“, sagte sie.
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Hauptsitz in Wuppertal und Regionalbüros in Indonesien und Tansania ist eine internationale Gemeinschaft von 32 evangelischen Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Deutschland.