Synode
Dekanat Gießen hat neue Leitung
Schulze-Velmede leitet nicht nur die Versammlungen der Dekanatssynode, sondern auch den Dekanatssynodalvorstand (DSV) mit 11 Mitgliedern. Auch die übrigen Mitglieder wurden am Samstag mit großer Zustimmung gewählt. Die Tagung wie auch die Wahlen fanden digital statt.
Stellvertreterin von Schulze-Velmede ist Heike Scherneck. Weiter gehören dem Leitungsgremium an: Gernot Jaczkowski, Dr. Ulrich Müller, Brita Ratzel und Carsten Rausch, außerdem die Pfarrerinnen Carolin Kalbhenn und Imogen Kasemir-Arnold sowie Stadtjugendpfarrer Alexander Klein sowie Dekan André Witte-Karp und stellvertretender Dekan Andreas Specht aufgrund ihres Amtes.
Vertreter:innen für das hessische Kirchenparlament gewählt
Pfarrer Matthias Leschhorn und Karl-Heinz Scheidt werden nach dem Willen der Synode das Dekanat im Verbandsvorstand der Evangelischen Regionalverwaltung Oberhessen vertreten. In das Kirchenparlament der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Landessynode, entsendet das Dekanat zukünftig Marko Fuhr (Vertreterin Gaby Engel), Uwe Schebaum (Vertreter Felix Koop), Gerhard Schulze-Velmede (Vertreterin Heike Scherneck) und Pfarrerin Sonja Löytynoja (Vertreterin Pfarrerin Iris Hartings).
Kritik an fehlender Corona-Teststrategie für Kitas
In seinem Bericht an die Synode äußerte sich Dekan André Witte-Karp kritisch über den Mangel einer politisch verantworteten und flächendeckenden Corona-Teststrategie für Kindertagesstätten. Das Evangelische Dekanat Gießen ist gemeinsam mit Kirchengemeinden Trägerin von 20 Kitas in und um Gießen. „Es fehlt in Hessen an gemeinsam abgestimmten Vorgehen im Sinne des Schutzes der Kinder, der Familien und Beschäftigten“, so Witte-Karp. Das Land Hessen fördere lediglich die Anschaffung von sogenannten Lolli-Tests mit 50% der Kosten.
In den Umland-Kitas im Bereich des Landkreises Gießen, in Biebertal, Linden und Langgöns, werden seit Mitte Dezember bis zu drei Tests pro Woche an die Eltern ausgegeben. Der Test ist freiwillig und das Ergebnis wird von den Eltern zuhause dokumentiert. Da die Stadt Gießen lange gezögert hatte, sich an den Kosten zu beteiligen, hat das Dekanat zunächst das finanzielle Risiko übernommen und in der letzten Woche 20.000 Tests an die kirchlichen Einrichtungen in der Stadt verteilt. Mittlerweile hat auch die Stadt Gießen die Finanzierung von 50 Prozent der Kosten in Aussicht gestellt. „Da das Testen in den Kitas bislang nicht an fehlenden Konzepten der Träger scheiterte, gehen wir fest davon aus, dass unsere Reglungen den Maßgaben der Stadt für die Finanzierung entsprechen werden“, so Witte-Karp.
Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass die Familien das freiwillige Angebot mit überwiegender Mehrheit nutzen. „Wir haben den Eindruck, dass dies den Familien wie auch unseren Mitarbeitenden ein gutes Stück mehr Sicherheit für das Leben und Miteinander in unseren Kitas gibt“, sagt der Dekan. In diesem Zusammenhang rief er erneut zum Impfen auf. Nach allem, was bekannt sei, sei das Impfen der vielversprechendste Weg, um gemeinsam aus der Pandemie herauszukommen.
Kirchengemeinden kooperieren
Dekan Witte-Karp kündigte an, dass benachbarte Kirchengemeinden künftig in sogenannten Nachbarschaftsräumen zusammenarbeiten werden, um personelle und bauliche Ressourcen gemeinsam zu nutzen. Welche Kirchengemeinden in welcher Form miteinander kooperieren, werde das Dekanat in den nächsten drei Jahren besonders beschäftigen.
Zur Sperrung der Wichernkirche seit dem Sommer 2021 sagte Witte-Karp, es bestehe die Gefahr, dass das Dach nicht mehr stabil ist. Derzeit nutzt die Wicherngemeinde Räume in der Andreas- sowie der Luther-Gemeinde. Gottesdienste werden auch in der benachbarten katholischen St. Thomas Morus-Gemeinde gefeiert. Die Wicherngemeinde könne eine Sanierung finanziell nicht leisten. Derzeit werde noch nach einer gemeinsamen Lösung der Kirchengemeinden im Gießener Osten gesucht.
Im Gottesdienst zur Eröffnung der Tagung rief Witte-Karp die Synode dazu auf, in den kommenden Jahren aber nicht nur um die eigenen Strukturfragen zu kreisen. „In einer Zeit, in der die Kirchen kritisch befragt und hinterfragt werden, gilt es neu deutlich zu machen: Wir sind nicht um unser selbst willen, sondern für die Sorgen und Hoffnungen der Menschen und das Erzählen von Gott da“, so der Dekan.