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Populismus

Dekanat Gießen unterstützt Protest gegen Rechtspopulismus

Gäste aus der Indischen Partnerkirche in Nordindien gestalteten den Gottesdienst der Synode

Die Synode des Evangelischen Dekanats Gießen stimmte auf ihrer Tagung im September nahezu einstimmig für die Unterstützung einer Solidaritätsveranstaltung am 13. Oktober 2018 in der Gießener Kongresshalle. Sie steht unter dem Motto „Solidarität ist unsere Alternative. Keine AfD in den Landtag!“

Die Initiatoren wenden sich gegen das Erstarken von Rechtspopulismus, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Intoleranz und wollen ein Zeichen gegen das Erstarken der AfD bei der Landtagswahl am 28. Oktober setzen. Neben den Ausländerbeiräten der Stadt und des Landkreises Gießen gehören u.a. auch der DGB, die Jüdische Gemeinde Gießen, der Partnerschaftsverein Gießen-Netanya, die Flüchtlingsinitiative „Angekommen“ sowie politische Parteien wie die SPD, die Grünen oder die Linke zu den Unterstützern. 

„Nächstenliebe üben. Klarheit pflegen“

Zuvor hatte sich die Synode, in der sich die gewählten Vertreter von 29 Evangelischen Kirchengemeinden sowie kirchlichen Einrichtungen versammeln, mit der Frage befasst, wie die Evangelische Kirche mit dem Rechtspopulismus und der AfD umgehen solle. Matthias Blöser, Referent des kirchlichen Zentrums für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche, ermunterte Kirchengemeinden freiheitliche Kräfte zu unterstützen und die Demokratie zu verteidigen und weiterzuentwickeln. Sie könnten Streitkultur stärken, aber auch das Gespräch mit AfD-Anhängern suchen. Menschenverachtenden und antidemokratischen Tendenzen sollte dabei deutlich widersprochen werden. Es gelte: „Nächstenliebe üben. Klarheit pflegen!“
Die Parteibasis und der rechte Flügel der AfD, so Blöser, radikalisierten sich und tendierten zu rechtsextremen Positionen, ohne dass sich die Gesamtpartei davon abgrenze. Damit mobilisiere und verdichte die AfD lange in Deutschland verborgene antidemokratische, rassistische und antisemitische Tendenzen. Was in den Jahrzehnten nach dem Nationalsozialismus tabuisiert war, hätten einzelne Vertreter der AfD wieder gesellschaftsfähig gemacht. AfD-Parteivertreter, erst recht wenn sie in der Evangelischen Kirche aktiv seien, müssten darauf angesprochen werden und dazu befragt werden.

„Begriff Heimat positiv besetzen“

Die AfD verkürze politisches Engagement auf die Angst vor Überfremdung. Die Evangelische Kirche, so Blöser, könne dem Rechtspopulismus damit begegnen, dass sie den Begriff Heimat positiv und mit christlichen Werten besetze. Außerdem solle sie die Ängste vor vermeintlicher Überfremdung und Islamisierung wahr- bzw. ernstnehmen, um ihnen dann durch Anregungen oder Einfordern von Lösungen in Politik und Gesellschaft zu begegnen.

Arbeitshilfen und Broschüren

Matthias Blöser hat eine Reihe von Arbeitshilfen und Broschüren zusammengetragen, die den Umgang mit dem Rechtspopulismus thematisieren.
Hier finden Sie die Downloads


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