Not macht erfinderisch
Evangelische Familien-Bildungsstätte in der Corona-Krise
Not macht erfinderisch. Leiterin Alina Martin-Rühl und ihr Team setzen im neuen Jahr auch auf Outdoor-Veranstaltungen und Online-Kurse. Sie haben den Kursplan für 2021 vorgelegt.
Familien-Bildung ist für Herausforderungen der Menschen gemacht
„Gerade jetzt brauchen Menschen Unterstützung und Rückhalt“, betont Aline Martin-Rühl. Manche seien mit dem Home-Schooling der Kinder überfordert, andere seien zu Hause einsam und wieder andere vermissten einfach Normalität. „Und genau für solche Herausforderungen im Leben ist Familienbildung doch gemacht.“
Mehr Platz für erhöhtes Schutzbedürfnis
Vor der neuerlichen Schließung im Dezember hatte die Evangelische Familien-Bildungsstätte (EFBS) zahlreiche Bewegungsangebote in einen 140 m² großen Raum für 10 Teilnehmer plus Kursleitung gelegt. „Damit können wir auch Teilnehmer mit einem erhöhten Schutzbedürfnis einen Puffer anbieten“, so Martin-Rühl. Ähnliches gilt für die Nähkurse und Kreativangebote, wo noch einmal erhöhte Desinfektionsanforderungen z.B. für gemeinsam benutzte Gegenstände gelten. Die seit Jahrzehnten beliebten und gerade für junge Familien hilfreichen Kochkurse aber können jetzt nicht stattfinden.
Gute Laune jetzt im Wohnzimmer
Was alles wegen Corona wegfallen musste, mag die Leiterin gar nicht aufzählen, sondern blickt nach vorn, ins neue Jahr. „Ganz schnell sind wir auch ins Internet gegangen und haben eine Online-Variante unseres beliebten Zumba-Kurses gestartet. So holt man sich die gute Laune direkt ins Wohnzimmer“, schwärmt sie. Die EFBS bietet weitere Online-Angebote, wie Vorträge zu Erziehungs- und Ernährungsthemen oder einen Workshop zum Thema Aufräumen an. „Auch im neuen Jahr wird es im Eltern-Kind-Bereich wieder verschiedene Angebote für Babys geben. Und für größere Kinder starten ab Frühjahr wieder Naturerfahrungsangebote für Draußen.
Corona bedroht auch die Existenz der Familien-Bildungsstätte
Natürlich sind die Kurs-Schließungen, die Zahlungen an Kursleiterinnen und der Ausfall von Teilnehmergebühren für die EFBS existenzbedrohend. Die Familien-Bildungsstätte stand vor drei Jahren kurz vor der Schließung. Das Evangelische Dekanat Gießen übernahm die Trägerschaft. „Deswegen hatten wir natürlich Sorgen, ob wir diese Krise bewältigen werden“, erzählt Aline Martin-Rühl. „Auch wir im Team haben Familienangehörige, die in Kurzarbeit sind oder um ihre berufliche Existenz bangen. Keiner weiß ja, wie lange dieser Ausnahmezustand geht.“ Aber das Dekanat Gießen stärke ihnen den Rücken.
Viel Rückhalt
Neben diesem Rückhalt erfährt das Team viel Aufmunterung durch Kursteilnehmer. Selbst durch diejenigen, die enttäuscht sind, dass keine persönliche Begegnung möglich ist. Viele hätten angerufen und gefragt, wie es den Mitarbeiterinnen der Familien-Bildungsstätte geht. „Wir haben Postkarten und E-Mails bekommen und viele haben Restguthaben aus Kursen gespendet. Es hat sich sehr familiär angefühlt.“
Kursangebote 2021 unter Vorbehalt
Statt des üblichen fast 120seitigen Jahresprogramms bringt das EFBS-Team nun schmalere Broschüren für einige Monate heraus. Viele Kursangebote stehen wegen Corona unter Vorbehalt.
Auf der Internetseite www.fbs-gi.de finden Interessierte aber alle Angebote.
Auch telefonisch informieren und beraten die Mitarbeiterinnen. Telefon: 0641-966 120, Mo-Fr 9-12 Uhr und Di auch 14-16.30 Uhr. E-Mail: info@fbs-gi.de