Jugendkirchentag beendet
Evangelisches Treffen zwischen tiefem Glauben und Hochseilgarten
Offenbach, 29. Mai 2016. Am Sonntagmittag ist der 8. Jugendkirchentag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Offenbach zu Ende gegangen. In den zurückliegenden vier Tagen konnten 3000 Besucherinnen und Besucher unter dem Titel „g(o)od days & nights“ aus rund 250 Programmpunkten auswählen. Dazu gehörten Konzerte, Arbeitsgruppen und Diskussionen ebenso wie Gottesdienste, Bibelarbeiten, Sportmöglichkeiten und Partys. Das Treffen stand in diesem Jahr passend zur internationalen Stadt Offenbach und den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Zeichen der Offenheit für andere Kulturen und Religionen. So gab es von der Frage nach dem Boxsport als Integrationsmaßnahme, einem Besuch in einer Moschee, sowie einer Begegnung mit jungen Geflüchteten zahlreiche Angebote zum Thema.
Offenheit in Offenbach
Zu einem der Höhepunkte zählte auch der Themenpark „Offen für Kulturen“, der mitten in der Offenbacher Fußgängerzone aufgebaut und ohne Eintrittskarte zugänglich war. Er entwickelte sich zu einem Ort der Begegnung für Einheimische und junge Kirchentagsteilnehmende. Beim Rodeo-Reiten auf einem elektrischen Stier, einer Selfie-Foto-Aktion mit einer überdimensionalen Playmobil-Figur des Reformators Martin Luther und weiteren kreativen Angeboten machten viele Passanten mit und kamen mit den Jugendkirchentags-Teilnehmenden ins Gespräch. Daneben verwandelte sich der Büsing-Park in Offenbachs City mit einem eigens installierten Hochseilgarten in einen Freizeitpark, bei dem jeder seinen Mut zwischen Himmel und Erde beweisen konnte. Zu den weiteren Highlights des Kirchentags zählte ein Auftritt des Liedermachers Samuel Harfst im stimmungsvoll mit hunderten von Kerzen erleuchteten Innenhof des Büsing Palais. Mehr als 400 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer hatten für einen reibungslosen Ablauf bei der in Deutschland für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren einmaligen Großveranstaltung gesorgt. Der nächste Jugendkirchentag ist in Weilburg an der Lahn vom 31. Mai bis 3. Juni 2018 zu Gast.
Gelebter Glaube in der Stadt
Der Dekanatsjugendreferent des Evangelischen Dekanats Offenbach, Marco Schäfer, zog ein positives Fazit des Treffens und sprach von Tagen, die einen „gelungenen und gelebten Glauben“ gezeigt hätten. Die Offenbacher seien an dem evangelischen Kirchentag interessiert gewesen und viele hätten den für die Begegnung charakteristischen grünen Schal getragen. Teilnehmende und Offenbacher seien am Ende nicht mehr zu unterscheiden gewesen, so Schäfer. Bereits bei der Eröffnung am Donnerstag hatte Hessens stellvertretender Ministerpräsident Tarek Al-Wazir den Austragungsort des diesjährigen Jugendkirchentags als ideal gelobt: „Offenbach ist eine der internationalsten Städte Deutschlands. Wer hier aufwächst, begegnet vielen Kulturen auf engem Raum – und lernt, dass mit Offenheit und Toleranz vieles gelingt.“
Mit wachen Augen in der Welt
Bei einem Gottesdienst hatte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung am Freitag für einen „Glauben mit wachen Augen" geworben. Es sei wichtig, zu erkennen, wo andere in Not seien und ihnen zu helfen. Menschen, die in Deutschland Schutz suchten, sollten „bei uns willkommen geheißen werden“ Gleichzeitig müssten sich die Länder Europas auf das besinnen, „was dem Frieden dient“, so Jung. Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Hessen-Nassaus, Ulrike Scherf, erklärte in einer Bibelarbeit am Samstag, dass „alle Menschen vor Gott unbezahlbar“ seinen. Jeder habe besondere Gaben und Talente. „Du kannst etwas daraus machen und an der Welt mitarbeiten“, machte die Theologin ihren jungen Zuhörerinnen und Zuhörer Mut zum Engagement.
Hintergrund Jugendkirchentag
Alle zwei Jahre lädt die EKHN Jugendliche zu den „g(o)od days & nights“, ein. Nach den Städten Gießen, Wiesbaden, Friedberg/Bad Nauheim, Rüsselsheim, Mainz, Michelstadt und Darmstadt war in diesem Jahr Offenbach Gastgeber. Die Zielgruppe sind Mädchen und Jungen zwischen 13 und 18 Jahren, aber auch junge Erwachsene. Mit der Großveranstaltung will die Kirche ein Forum für junge Menschen bieten, um über sich und ihren Glauben nachzudenken, sich kennenzulernen und auszutauschen, eine schöne Zeit zu genießen und zu spüren, dass sie Teil einer großen Gemeinschaft sind. Möglich wird die Großveranstaltung unter anderem durch das Engagement von hunderten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
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