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Gratulation zum jüdischen Neujahr

Kirchenpräsident: „Antisemitische Haltungen und Handlungen bekämpfen“

Kirchenpräsident Volker Jung besucht die Darmstädter Synagoge

Kirchenpräsident Volker Jung besucht die Darmstädter Synagoge

Ab Sonntagabend feiern Jüdinnen und Juden ihr traditionelles Neujahrsfest. Kirchenpräsident Volker Jung hat ihnen in einem Brief dazu alles Gute gewünscht. Aber er schlägt in dem Schreiben auch sehr nachdenkliche Töne an.

Darmstadt, 7. September 2018. Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana, das in diesem Jahr am Sonntagabend (9. September) beginnt, hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung den jüdischen Gemeinden im Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in einem Schreiben herzlich gratuliert. Jung bezeichnet darin die Zeit von Rosch Haschna als „Tage der Selbstprüfung“. Dazu gehöre es auch, sich im Glauben vor Gott prüfen zu lassen und danach zu fragen, wie das menschliche Handeln so ausgerichtet werden könne, dass es Gottes Willen entspreche.

Bedrückende Belastung

In seinem Brief geht Jung auch auf die in Deutschland wachsende Judenfeindlichkeit ein. Nach Worten des Kirchenpräsidenten ist Antisemitismus „eine bedrückende Belastung für die jüdischen Gemeinden und die ganze Gesellschaft“. Jung bekräftigt seine nach einem Zusammentreffen mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen formulierte Position aus dem August: „Ich verurteile dies entschieden und sehe uns verpflichtet, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um antisemitische Haltungen und Handlungen wirksam zu bekämpfen“. Er habe die Hoffnung, „dass Schritte zur Überwindung der nicht zu tolerierenden Judenfeindschaft gelingen können“.

Hintergrund Neujahrsfest

Das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana (auch Rosh ha-Schana geschrieben) wird in diesem Jahr mit Beginn des Sonnenuntergangs am 9. September 2018 und am darauffolgenden Tag gefeiert. Es eröffnet nach jüdischer Zeitrechnung das Jahr 5779. Rosch Haschana findet immer 162 Tage nach dem ersten Tag des Passahfestes statt. Es ist wie in der christlichen Tradition auch eine Zeit des Bilanzziehens und der Gebete für eine gute Zukunft. Der jüdische Jahresablauf orientiert sich am Mond und ist damit kürzer als der im Westen übliche gregorianische Kalender, der sich am Lauf der Sonne orientiert. Um trotzdem ungefähr einen gemeinsamen Jahresrhythmus sicher zu stellen, wird im jüdischen Kalender etwa alle drei Jahre ein Schaltmonat eingeschoben. Deshalb fällt das jüdische Neujahrsfest immer auf einen Tag zwischen dem 5. September und Mitte Oktober.


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