Zum Muttertag
Weder die Beste noch die Bestie
Bei der Mutter laufen die Fäden zusammen. So ist das zumindest in den meisten Familien. Die Mütter sorgen dafür, dass niemand allein ist – auch sie selbst nicht. Sie rufen an. Sie laden ein. Sie fragen nach. Sie wissen Bescheid. Manchem Kind sind sie damit lästig, aber die Mütter leisten damit einen entscheidenden Beitrag für den Zusammenhalt der Familien.
Wie wichtig Familien sind – darauf weist die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau in diesen Wochen hin. Die Aktion steht unter dem Motto „Nicht allein“. Mit Briefen, Plakaten und Aktionen regt sie an zu schauen, was die eigene Familie zusammenhält – und was man an ihr hat.
Nicht alle Frauen sind mit dieser Mutter-Rolle glücklich
Dabei gilt es auch zu sehen: Es gibt auch Frauen, denen sie einfach nicht liegt. Sie fühlen sich von ihren Kindern eingeengt und sind ihnen nicht so nahe. Andere wiederum wollen ihren Kindern allzu nahe sein – auch das tut nicht gut. Deshalb ist die Mutter-Kind-Beziehung immer eine besonders gefährdete.
Dabei ist klar: Der Mutter verdanken die Kinder ihr Leben. Und die meisten erleben, dass ihre Mutter immer für sie da ist. Das bedeutet aber auch, dass niemand so viel Einfluss auf die Kinder hat wie die Mütter. Im Guten wie im Schlechten.
Die Mutter ist also ein Mensch der Superlative
Zwei dieser Superlative hat der Familientherapeut Torsten Milsch auf sein vielbeachtetes Buch geschrieben. Da steht in schwarzen Buchstaben als Titel: „Mutti ist die Beste“. Allerdings ist an der passenden Stelle noch ein rotes I eingefügt. So wird daraus: „Mutti ist die Bestie“. Ein Wortspiel, das die Extreme des Mutterseins ausloten soll. In dem Buch beschreibt der Autor, wie wichtig die Mutterbeziehung ist. Aber auch wie gefährdet. Und wie gefährlich sie sein kann. Der Untertitel lautet: „Die heimliche Diktatur vieler Mütter“. Ist die Mutter also die Beste? Oder die Bestie?
Gehen wir dieser Frage nach – heute am Muttertag. Die Bibel hilft dabei mit drei biblischen Geschichten. Sie erzählen etwas über Mütter, die angeblich Besten oder Bestien.
Die komplette Evangelische Morgenfeier von Pfarrer Stephan Krebs vom 8. Mai 2016 gibt es zum Nachlesen auf www.rundfunk-evangelisch.de